Übersetzen als Beruf – was bringt einen jungen Menschen dazu?

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Als Übersetzer arbeiten? Kann das nicht Google mittlerweile besser? Anmerkungen eines jungen Menschen, der seine Zukunft in der Übersetzungsbranche sieht.

Ein Beitrag von Leonardo, einem Studenten, der seine Zukunft gestaltet.

Warum ich mich für den Beruf des Übersetzers entschieden habe

Sprachen und Kulturen haben mich schon immer fasziniert. Als ich noch sehr jung war, hörte ich meine Schwester und meine Cousine im Auto auf Englisch reden. Aber leider verstand ich das Gesprächsthema nicht (bei ihnen ging es wahrscheinlich um Jungs und Verabredungen). Oder ich hörte Musik im Radio und versuchte mitzusingen, während ich mich fragte, worüber die Sänger sangen. Meine Faszination für Sprachen und später für andere Kulturen war geweckt.

Jetzt, wo ich erwachsen bin, hält sie immer noch an. Der Übersetzerberuf ist eine Möglichkeit, ihr weiter nachzugehen und davon zu leben. Und ich sehe eine glänzende Zukunft für mich voraus: Als junger Mensch, der an der ISCAP in Porto technisches Übersetzen und Dolmetschen studiert und nach Berlin kommt, um ein Praktikum in einer Agentur wie kontextor teoranta zu absolvieren, bin ich gefragt.

Auf den Kontext kommt es an

Neben dieser frühen Faszination für Sprachen und Kulturen gibt es auch praktische Gründe für meine Entscheidung. Mehrsprachigkeit ist eines der Gründungsprinzipien und Teil der Identität der Europäischen Union. Sie ist ein Spiegelbild des historischen Erbes und der soziokulturellen und sprachlichen Vielfalt des europäischen Raums.

Vor dem Hintergrund des sozialen Zusammenhalts, der Interkulturalität und der florierenden Wirtschaftstätigkeit auf internationaler Ebene beschloss die Europäische Union, die Mehrsprachigkeit zu erhalten. 2002 wurde auf dem Europäischen Rat von Barcelona das Ziel festgelegt, dass Kinder in der Schule eine oder zwei andere Sprachen neben ihrer Muttersprache lernen sollen.

Da ich zu der Generation gehöre, die in diesem Rahmen und mit mehreren Sprachen aufgewachsen ist (Englisch seit der vierten Klasse, Französisch von der siebten bis zur neunten Klasse und Deutsch seit der zehnten Klasse), bin ich ein gutes Beispiel für das Ergebnis der Ambitionen der EU.

Aber auch außerhalb des europäischen Kontextes, in einer globalisierten Welt wie der unseren, ist es für junge Menschen wie mich wichtig, Sprachkenntnisse zu besitzen. Denn Globalisierung bedeutet steigende Nachfrage nach Sprachdienstleistungen. Die Übersetzungsbranche ist also ein Wachstumssektor.

Ein Job als Übersetzer, eine glänzende Zukunft voraus

Das Aufwachsen in einem Umfeld, in dem der Kontakt mit Fremdsprachen alltäglich war, sei es durch persönliche Interessen wie Popkultur oder durch meine schulischen Bemühungen, hat mir die Möglichkeit gegeben, den Weg zu gehen, den ich heute verfolge.

Mein Bachelor-Abschluss in Sprachen, Literatur und Kulturen und mein laufender Master-Abschluss in Übersetzen und Dolmetschen gaben und geben mir wertvolle Kenntnisse. Wenn ich mich darauf konzentriere und gute Gelegenheiten wie das ERASMUS-Praktikum in Berlin nutze, führen sie hoffentlich zu einer erfolgreichen Karriere.

Nach Deutschland zu kommen, ist daher vielleicht die größte persönliche Investition und das Mutigste, was ich je getan habe. Obwohl ich von Sprachen und Kulturen fasziniert bin, habe ich noch nie die Erfahrung gemacht, aus meiner Komfortzone des kleinen Ponte de Lima oder Porto in Portugal herauszukommen und in einer Metropole wie Berlin zu sein.

Aber diese Gelegenheit zeigt schon jetzt, dass ich an dieser Erfahrung wachsen werde. Ich werde nicht nur unabhängiger, einfallsreicher und vielseitiger werden, sondern mich auch beruflich weiterentwickeln. Diese Erfahrung wird mir wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln und mir Türen für meine Zukunft öffnen.

Ich hoffe, dass ich mir damit das Wissen und die Erfahrung sichern kann, um in dieser Branche erfolgreich zu sein und so eine vielversprechende Zukunft aufzubauen.

Ist Technologie eine Gefahr für meine Zukunft?

Seit ich an der Universität zum ersten Mal mit der Welt des Übersetzens in Berührung kam, habe ich von mehreren meiner Professoren gehört, dass sich die Übersetzungsbranche in rasantem Tempo entwickelt. Dies ist nicht nur eine Folge der Globalisierung, sondern auch eine Folge des technologischen Fortschritts.

Ein Hinweis, an den ich mich erinnere, ist, dass sich die Übersetzer an die sich schnell verändernde Welt anpassen müssen. Sie müssen sich mit den Hilfsmitteln vertraut machen und sie für ihre Arbeit nutzen. Allerdings müssen sie auch vorsichtig sein, denn kontextabhängige Bedeutungen, Metaphern, Fachsprache, Slang und rechtsrelevante Terminologie benötigen ein menschliches Auge, um korrekt übersetzt zu werden.

Auch wenn die maschinelle Übersetzung gute Ergebnisse liefert, braucht es immer noch den Menschen, um zu überprüfen, was der Algorithmus produziert hat, um die Fachsprache anzupassen und um falsche Verweise zu korrigieren. Der Maschine fehlt es noch an menschlichem Feingefühl. Hier kommen junge Leute wie ich ins Spiel, um sich in der Übersetzungsbranche zu engagieren. Aber selbst wenn maschinelle Übersetzungen für solche Details sensibel werden, sehe ich meine Zukunft in der Übersetzungsbranche immer noch als vielversprechend an. Da die Sprache das verbindende Element der Gesellschaft ist, werden meine Fähigkeiten in diesem Bereich immer gefragt sein. Um auf den technologischen Fortschritt reagieren zu können, muss ich mich anpassen. Und wann könnte ich das besser tun, als jetzt, wo ich das Übersetzen lerne?